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Die Menschen
BEVÖLKERUNG
Die Einwohnerzahl betrug etwa 41,5 Millionen (1995), das Bevölkerungswachstum lag bei ungefähr
2,2 Prozent (1990-1995). 75,2 Prozent der Bevölkerung sind Schwarze, die verschiedenen
ethnischen Gruppen angehören: Zulu, Xhosa, Swasi, Ndebele, Tswana, Nord- und Süd-Sotho.
Rund 13,6 Prozent sind Weiße. Sie sind die Nachfahren niederländischer, deutscher und
französischer Siedler, die sich ab 1652 hier niederließen, sowie englischer Siedler, die seit 1795 ins
Land kamen. Die Coloureds machen 8,6 Prozent der Bevölkerung aus. Sie sind die Nachfahren der
ersten weißen Siedler, die sich mit den Khoikhoin und den Malaien vermischten, die als Sklaven aus
Niederländisch-Ostindien (Kapmalaien) nach Südafrika verschleppt wurden. 2,6 Prozent sind
Asiaten, vor allem Nachkommen von Indern, die von den Briten zwischen 1860 und 1911 zur Arbeit
in den Zuckerrohrplantagen ins Land gebracht wurden. 

SPRACHE 
Die Amtssprachen sind Afrikaans und Englisch sowie verschiedene Bantu-Sprachen. Afrikaans
(auch Kapholländisch), eine Sprache, die aus niederländischen Dialekten des 17. Jahrhunderts
entstand, wird von etwa drei Fünftel der Weißen und der Mehrheit der Coloureds Englisch  gesprochen.Englisch ist die Muttersprache von zwei Fünftel der Weißen und einem Teil der Coloureds. Die Asiaten sprechen in erster Linie verschiedene indische Sprachen, beherrschen aber auch Englisch. Die Bantu-Sprachen lassen sich grob in vier Sprachfamilien unterteilen: Nguni, Sotho, Tsonga oder Shangana und Venda. Die meisten Schwarzen sprechen eine der Nguni-Sprachen, vor allem Zulu und Xhosa. Weitere Sprachen aus der Nguni-Familie sind Transvaal Ndebele, Swasi und Mbayi. Die Sothosprachen, zu denen Süd-Sotho, Pedi, Nord-Sotho und Tswana gehören, werden
überwiegend im Zentrum der Republik Südafrika gesprochen. Daneben sind auch Mischsprachen,
z. B. aus Zulu und Xhosa verbreitet. 

RELIGION 
Etwa 92 Prozent der Weißen und 74 Prozent der Schwarzen bekennen sich zu verschiedenen
Glaubensgemeinschaften des Christentums. 90 Prozent der Coloureds sind Anhänger des Islam.
Rund 70 Prozent der Asiaten sind Hindus, 20 Prozent Muslime und zehn Prozent Christen.
Daneben gibt es noch eine kleine, aber einflußreiche jüdische Gemeinde. 

MENTALITÄT 
Nach Abschaffung der Apartheid besteht die Hoffnung auf eine Normalisierung des Verhältnisses
zwischen Schwarz und Weiß. Doch die Spaltung der Bevölkerung als Folge der Apartheidpolitk ist
noch lange nicht überwunden. 
Die schwarzen Südafrikaner blicken allerdings aufgrund der errungenen Gleichberechtigung
optimistischer in die Zukunft und hoffen, daß die Regierung für eine Verbesserung der
Lebensumstände, besonders im Bereich der Ausbildung und der Wohnverhältnisse, sorgen wird,
denn immer noch leben viele Schwarze in Slums. 

ERSCHEINUNGSBILD
Die städtische Bevölkerung Südafrikas kleidet sich nach westlichen Standards. Man schätzt vor
allem leichte Baumwollkleidung. Frauen tragen überwiegend bequeme Kleider oder Hosen, die
nicht zu eng geschnitten sind. Indische Frauen sieht man normalerweise in einem Sari, einem
Wickelkleid. Die schwarze Bevölkerung in ländlichen Gebieten trägt zu besonderen Anlässen,
teilweise aber auch im Alltag, traditionelle Stammeskleidung. 
 

Quelle: Atlas /MS
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